BUCKELWALE
Die Besten Sänger und trickreichsten Jäger. Auf ihren Wanderungen trifft man sie überall auf der Welt.
Foto: Oliver Dirr / Whaletrips
REVIEW: Buckelwale
Buckelwale sind große Akrobaten, phantastische Sänger und höchst kreative Jäger. Da ihre Wanderwege gut erforscht sind, kann man sie an vielen Orten der Welt sehr gut beobachten.
Buckelwale sind, neben den Grauwalen, die beliebtesten Whale-Watching-Wale überhaupt. Das liegt zum einen daran, dass ihre jährlichen Wanderwege recht bekannt sind und sie daher einigermaßen verlässlich zu bestimmten Zeiten an bestimmten Orten auftauchen. Vor allem aber liegt es daran, dass Buckelwale große Akrobaten, phantastische Sänger und beeindruckende Jäger sind.
Buckelwale sind neugierige Tiere und Booten gegenüber eher aufgeschlossen: Oft kommen sie sogar nah heran und begutachten Besucher aus allernächster Nähe. Buckelwale springen gern und wuchten dabei mit erstaunlicher Leichtigkeit ihre bis zu 30 Tonnen in die Luft, meist ist dabei sogar der komplette Körper zu sehen, der dann mit lautem Knall seitlich auf das Wasser kracht.
Beim Abtauchen heben Buckelwale fast immer die Fluke, die in Form und Farbgebung bei jedem Tier einzigartig ist – das macht die Identifizierung mit Hilfe von Foto-Vergleichen sogar für Anfänger leicht. Auf einer guten Whale-Watching-Tour erhält man so schon direkt an Bord weitere Informationen zu den gesichteten Tieren. Zudem sind ausgestreckte Fluken das allerbeste Fotomotiv, und mit ein bisschen Übung erkennt man beim Abtauchen schon an der Krümmung des Buckels, ob der Wal gleich die Fluke hebt.
Buckelwale sind außerdem große Sänger, ihre Lieder gibt es auf Platte und bei Spotify, es sind die längsten und komplexesten Lautäußerungen im gesamten Tierreich. Sie bestehen aus verschiedenen Strophen mit Pfeif- und Quietschtönen sowie tiefen, sonoren Rufen, die in einer bestimmten Reihenfolge gesungen werden, was bis zu 30 Minuten dauern kann.
Diese Lieder werden immer und immer wieder gesungen, tagelang, und sie werden Jahr für Jahr wiederholt – oft mit leicht veränderten Details, die dann von der gesamten Gruppe übernommen werden. Nur die Männchen singen, und das vor allem im Winter während der Fortpflanzungszeit in tropischen Gewässern – und immer stehen sie dabei kopfüber im Wasser, die ganze Zeit.
Die tiefen Rufe der Buckelwale können sich wie bei Blauwalen über große Distanzen ausbreiten – es ist wahrscheinlich, dass zwei Tiere über mehrere Hundert und sogar Tausende Kilometer hinweg miteinander kommunizieren können.
Die Flipper eines Buckelwals können bis zu fünf Meter lang werden und damit gut ein Drittel der Körperlänge erreichen.
Auch das Fressverhalten der Buckelwale ist einzigartig: Beim Bubblenet-Feeding schwimmen ein oder mehrere Wale zunächst spiralförmig um einen Fisch-Schwarm herum und schließen ihn mit einer dichten Wand aus Luftblasen ein. Dann schießen andere Wale mit weit geöffnetem Maul durch den Schwarm hindurch nach oben und verschlingen dabei mehrere hundert Fische auf einmal.
Beim Bubblenet-Feeding ist an der Oberfläche zunächst ein großer Kreis aus Luftblasen zu sehen, kurz danach werden oft schon die ersten panischen Fische an die Oberfläche gedrückt. Falls man gerade mit einem Kayak auf dem Wasser ist, sollte man sich spätestens jetzt sehr, sehr schnell entfernen.
Zwar sind sich Buckelwale ihrer Größe normalerweise bewusst und durchaus behutsam im Umgang mit Booten und Kayaks – beim Fressen allerdings gilt ihre Aufmerksamkeit nur einer einzigen Sache. Da sollte man einem 30-Tonner mit einem Maul so groß wie eine Garage lieber nicht im Weg sein.
Foto: Oliver Dirr / Whaletrips
GRÖSSE
11 bis 16 Meter, maximal 19 Meter. Weibchen sind leicht größer als Männchen. Gewicht ca. 25 bis 30 Tonnen.
FARBE
Dunkelgrau bis schwarz, oft mit weißen Stellen am Bauch. Brustflossen und Fluke sind an der Unterseite hell oder weiß.
FORM
Massiger Körper, viele Beulen am Kopf. Die Flipper können bis zu 5 Meter lang werden – gut 1/3 der Körperlänge.
BLAS
Mittelhoher, buschiger Blas, ca. 3 bis 4 Meter. Deutlich hörbar.
FINNE
Weit hinten gelegen und sehr unscheinbar, teilweise nicht mal als solche zu erkennen. Sitzt auf einem deutlichen Buckel.
FLUKE
Breite, leicht geschwungene Fluke mit ausgefranster Hinterkante und Einkerbung in der Mitte. Auf der Unterseite weiß gesprenkelt.
VERHALTEN
Oft neugierig, Boote werden gern aus der Nähe begutachtet. Sehr aktiv an der Oberfläche.
TAUCHGÄNGE
Meist mittellange Tauchgänge von 3 bis 9 Minuten, maximal 20 bis 30 Minuten.
BESTAND
Buckelwale kommen in allen Weltmeeren vor. Weltweit gibt es wahrscheinlich ca. 60.000 Tiere.
Foto: Oliver Dirr / Whaletrips
CHECKLISTE: Buckelwale
Beim Abtauchen lässt sich an der Krümmung des Rückens gut erkennen, ob ein Wal gleich die Fluke hebt.
Oft sind Buckelwale gemeinsam unterwegs, meist zu zweit oder dritt, manchmal auch in Gruppen von bis zu 15 Tieren. Beim Auftauchen sieht man zuerst die beiden Blaslöcher und den umliegenden etwas erhöhten Spritzschutz. Der Blas ist buschig und mittelhoch, und gerade bei Kälte sehr gut zu erkennen.
Sobald die Finne an der Oberfläche sichtbar ist, bildet der Rücken mit der Wasserlinie ein gut erkennbares Dreieck. Bei keinem anderen Wal ist die Krümmung des Rückens so stark. Sobald die Finne wieder in das Wasser eintaucht, verstärkt sich dieser Buckel noch.
An der Stärke dieser Krümmung lässt sich gut erkennen, ob der Wal nun einfach hinab gleitet oder vor dem Abtauchen die Fluke hebt. Je senkrechter und tiefer ein Wal abtaucht, desto höher reckt er die Fluke.
An der Oberfläche sind Buckelwale gut an ihrem Kopf erkennen, der voller Seepocken und Tuberkel ist. Allerdings bleibt der Kopf beim Auftauchen recht flach im Wasser, Spyhops sind eher selten.
Dafür strecken Buckelwale umso häufiger ihre extrem langen Flipper aus dem Wasser, die gut ein Drittel ihrer Körperlänge ausmachen. Auch das Schlagen mit der Fluke auf das Wasser kann man häufig beobachten.
Beim Abtauchen sollte man vor allem auf die Fluke achten: Form und Farbgebung ist bei jede Tier unterschiedlich, ähnlich wie der Fingerabdruck des Menschen. Jeder Buckelwal kann anhand seiner Fluke eindeutig identifiziert werden.
Um mit Hilfe der Foto-Identifikation einzelne Tiere zu erkennen, sollte die Fluke möglichst gerade von hinten und komplett in der Luft fotografiert werden – so lassen sich Form und Farbe hinterher am besten mit den bereits vorhandenen Fotos im Katalog vergleichen.
Foto: Oliver Dirr / Whaletrips
WO UND WANN: Buckelwale
Buckelwale kommen in allen Ozeanen vor. Sie wandern ständig zwischen ihren tropischen Paarungs- und polaren Nahrungsgebieten hin und her.
Buckelwale sind in allen Ozeanen verbreitet und wandern küstennah im Rhythmus der Jahreszeiten: Im Sommer halten sie sich zur Nahrungssuche in höheren Breiten auf, im Winter zur Fortpflanzung in tropischen Gewässern. Ihre Wanderwege sind recht gut erforscht, können aber saisonalen Schwankungen unterliegen.
Beliebte Sommerquartiere im Atlantik sind z.B. Neuengland und der Golf von Maine, außerdem der kanadische St.-Lorenz-Strom, Neufundland, Labrador sowie Grönland, Island und Norwegen. Im Pazifik vor allem West-Kanada und Alaska. Neben den arktischen auch die antarktischen Gebiete.
Im Winter hat man die besten Chancen in der Karibik, auf Hawai und den ozeanischen Inseln, vor allem Tonga. Hierher kommen auch die vielen phantastischen Instagram-Bilder, auf denen Menschen gemeinsam mit Buckelwalen tauchen. Man sollte das jedoch eher Wissenschaftlern und National-Geographic-Mitarbeitern überlassen und die Tiere touristisch nicht auch noch unter Wasser besuchen.
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Sehr gute Chancen hat man im Winter auch vor den Küsten Ost- und West-Australiens. Die Walmigration entlang der Küste von New South Wales gehört zu den größten marinen Wanderbewegungen der Welt:
Von Brisbane bis Sydney ziehen zwischen Mai und November Tausende Buckelwale die Küste entlang – erst nach Norden und anschließend wieder nach Süden, im Norden ist die Whale-Watching-Saison daher früher beendet als im Süden, wo sie erst im September beginnt.
In Europa sind vor allem die norwegischen und isländischen Fjorde ein sehr guter Ort, um Buckelwale zu beobachten – mit etwas Glück sogar beim Bubblenet-Feeding. In Norwegen sind sie vor allem im Winter weit oben im Norden Norwegens auf der Jagd nach Hering zu sehen. In Island sind sie vor allem im Sommer zu sehen, seit einiger Zeit aber auch im Winter.
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