Über Whaletrips.org
Mit dieser Webseite wollen wir Menschen dafür begeistern, sich an den schönsten Orten dieser Welt Wale anzuschauen. So fing alles an.
Meine erste Whale-Watching-Tour habe ich vor ein paar Jahren Theresa zuliebe gemacht. Wir waren im Sommer auf Vancouver Island, und sie wollte unbedingt Orcas sehen, das hatte sie sich schon als Kind gewünscht. Man kann rund um Vancouver Island wunderbar Orcas beobachten, das geht sogar fast nirgendwo besser. Haben wir also eine Whale-Watching-Tour gebucht.
Bevor es losging, hatte ich mir selbstverständlich genau überlegt, was alles schief gehen könnte. Es schien mir zum Beispiel vollkommen klar, dass die Orcas, sobald sie unser Boot nur gesehen hätten, entschlossen auf uns zuschwimmen, das Boot zum Kentern bringen und uns auffressen würden. Gleichzeitig ging ich ebenso fest davon aus, dass wir sowieso keinen Orcas begegnen würden. Auch war mir völlig klar, dass ich nach kurzer Zeit seekrank werden und rein gar nichts von alledem mitbekommen würde. Was man sich halt alles so überlegt vor seiner ersten Whale-Watching-Tour.
Beim Einsteigen in das – wie mir jetzt erst auffiel – erschreckend kleine Boot, erzählte ein australisches Mädchen fröhlich und vorfreudig, dass dies bereits ihre vierte oder fünfte Whale-Watching-Tour sei. Ich hielt sie selbstverständlich für verrückt. Warum geht man vier oder fünf Mal auf eine Whale-Watching-Tour? Das kostet 100 Dollar pro Person! Und Wal ist Wal! Einmal im Leben einen Wal sehen, das steht auf jeder Bucket List, klar. Auf keiner einzigen Bucket List steht allerdings, dass man vier oder fünf Mal einen Wal sehen soll. Für mich war das eine einmalige Angelegenheit. Wal: Check! Ende.
Theresa kurz vor Weihnachten im Basecamp Senja. Außer uns niemand sonst im Fjord, rund ums Boot alles voller Orcas und Buckelwale. Das war vermutlich so der Moment, wo die Sache mit den Walen zum Hobby wurde. Foto: Oliver Dirr / Whaletrips
Wir haben in den folgenden Jahren dann noch sehr viele Whale-Watching-Touren gemacht. Das war ein schleichender Prozess. Zunächst haben wir weiterhin ganz normale Reisen unternommen, und meistens konnte man vor Ort eben auch Wale beobachten. Haben wir also Wale beobachtet. Irgendwann waren wir dann mal zur ganz knapp falschen Zeit am eigentlich total richtigen Ort – kein einziger Wal, riesige Enttäuschung. Später habe ich mich dabei ertappt, dass ich bei der Recherche des nächsten Reiseziels explizit darauf geachtet habe, ob man dort zu genau dieser Zeit auch Wale beobachten kann. Und wenn ja, welche?
Das ging dann immer so weiter. Kurz vor Weihnachten fuhren wir ins arktische Tromsø, weil es – so hatten meine Recherchen ergeben – zu dieser Zeit keinen besseren Ort auf der Welt gibt, wo man tagsüber so viele Orcas und Buckelwale und nachts so viele Polarlichter sehen kann. Phantastische Kombination! Tagelang haben wir dann bei -10 Grad nichts anderes gemacht, als Wale und Polarlichter beobachtet. Das war so der Moment, wo das ganze wahrscheinlich zum Hobby wurde.
Als wir dann eine längere Reise für den Sommer planten, war sofort klar, dass es auch hierbei ab und an um Wale gehen würde: Wale sehen, das ist das eine. Wahnsinnig aufregend und faszinierend. Das andere sind die Orte. Wenn man die Auswahl danach trifft, wann man wo bestimmte Wale sieht, kommt man mitunter in Gegenden, von denen man noch nie zuvor gehört hat, egal ob man sich nun lieber von Lonely Planet oder Instagram inspirieren lässt.
Die Reiseroute für den Sommer lautete nun: von Snaefellsness nach Illulissat nach Tadoussac nach Telegraph Cove nach Kaikoura nach Hervey Bay und zurück. Das ist in Island, in Grönland, in Ost-Kanada, in West-Kanada, in Neuseeland und in Australien. Ich habe von keinem dieser Orte je zuvor gehört, und trotzdem kann man an all diesen Orten all das tun, was man in Island, Grönland, Kanada, Neuseeland und Australien normalerweise eben so tut. Die Blauwale, Buckelwale, Finnwale, Pottwale, Belugas und Orcas gibt es hoffentlich einfach oben drauf. Das ist der Plan.
Bei unserer ersten längeren Reise kam Theresa plötzlich mit einer Excel-Liste an. Sie macht sehr gern (wirklich gute!) Excel-Listen. Jeder Tag der Reise hatte eine eigene Spalte, dahinter standen Kosten für Unterkunft und Verpflegung, manche Tage waren stundengenau durchgeplant: »13. Juli | Patricia Lake, Jasper | 15 bis 17 Uhr: Paddeln auf dem See.« Das stand da wirklich so drin.
Ich mache lieber Webseiten als Excel-Listen. Die Recherche für die Sommer-Reise habe ich daher auf einer Webseite gesammelt. Privat, nur für sie. Mit Bildern, Links, Infos. Einfach statt Google Docs. Weil es schöner ist und mehr Spaß macht. Dabei fiel mir auf, dass die Recherche nicht gerade leicht ist. Ich habe keine einzige Webseite gefunden, auf der man ohne großen Aufwand erfährt, wann man wo hinfahren muss, um bestimmte Wale zu sehen und auf der man gleichzeitig erfährt, was man dort sonst noch so alles tun kann. Es gibt Bücher, ja. Wale halten sich nur leider nicht zu 100 Prozent an Routen, die vor ein paar Jahren noch in ein Buch gedruckt wurden.
Wir haben unsere Recherchen daher ein wenig ausformuliert und aufgehübscht und aus der eher stichworthaften Privatversion nun eine richtige Webseite gemacht. Vielleicht inspiriert sie den einen oder anderen, sich selbst einmal an irgendeinem Ort, von dem man noch nie zuvor gehört hat, in ein erschreckend kleines Boot zu setzen, um Wale in der freien Natur zu beobachten. Macht ziemlich großen Spaß.
Theresa & Oliver
PS: Vielen Dank an die Whale and Dolphin Conservation, die uns bei der Recherche der Orte und Zeiten so großartig unterstützt hat und uns auch jederzeit mit allen wichtigen Wal-Infos zur Seite stand. Tausend Dank an Tobias Lange für die Gestaltung der Seite und die wunderbaren Wal-Illustrationen, Maximilian Schmidt für das Intro-Video und unzählige kleine und große CSS-Anpassungen, sowie Heiko Bielinski für das gesamte Setup. <3
PPS: Diese Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Man kann an sehr, sehr vielen Orten dieser Welt Wale beobachten und aufregende, wunderbare Dinge tun. Außerdem gibt es natürlich viel mehr Wale und Delfine als die hier von uns vorgestellten. Diese Webseite ist eine Auswahl, wir wollen von bisherigen Reisen berichten und die gesammelten Informationen und Links für künftige Reisen zusammentragen. Eine Art Bucket List für alle.
PPPS: Nach ein paar Jahren »whaletrips« fand Theresa irgendwann, dass wir für die nächste Reise dringend schöne Notizbücher brauchen. Mit Walen drauf. Und Walen drin. Und überhaupt allem, was man so für eine Walfahrt braucht. Also haben wir welche gemacht. Sie heißen Notes und Travel Notes, und wir hoffen, dass sie nun auch eure Reisen noch viel schöner machen. So eine Walfahrt sollte schließlich etwas sein, woran man sich ein Leben lang erinnert.
PPPPS: Nach ein paar weiteren Jahren »whaletrips« und unendlich vielen Dingen, die wir unterwegs gelernt haben, ist im März 2022 nun tatsächlich auch ein Buch erschienen. Es heißt Walfahrt, es geht darin um den Wal, die Welt und das Staunen, in unterschiedlichen Längen und Ausprägungen aber auch um Theresa, Papageientaucher, Dinosaurier, Polarforschung, Komfortzonen, Naturschutz, die NASA und zweimal (ganz kurz!) um Iron Maiden. Also um alles eigentlich. Es ist in allen guten Buchläden erhältlich, und natürlich hier bei uns im Shop – gern auch mit persönlicher Widmung nach Wunsch!
Whaletrips Shop
Über den Wal, die Welt und das Staunen
Das Beste aus zehn Jahren Walfahrt. Bei uns im Whaletrips-Shop auch mit persönlicher Widmung nach Wunsch!
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Unsere Wale als Karten und Sticker
Farbenfroh, schwarz-weiß illustriert, zum Aufkleben: Unsere Wale gibt es auch als Sticker- und Grußkarten-Set!
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Notizhefte: Unsere Notes und Travel Notes
Die idealen Begleiter für eure nächste Walfahrt: in fünf tollen Farben im Whaletrips-Shop erhältlich!
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Elegante Fine Art Prints für Zuhause
Unsere beliebtesten Motive gibt es auch als edle Fine Art Prints für Zuhause. Verschönern jede Wand!