BELUGAS

Die Kanarienvögel der Meere. Man trifft sie nur in den arktischen Gewässern – und im Saint Lawrence in Québec!

Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

REVIEW: BElugas

Belugas können ihre Lippen und den Kopf frei bewegen und dadurch Mimik erzeugen. Dazu sind sie ziemlich kommunikativ und verspielt.

Belugas gelten aus menschlicher Sicht als die sympathischsten aller Wale. Für Belugas ist das allerdings ein Problem, denn auch im 21. Jahrhundert halten es Menschen noch immer für eine gute Idee, Belugas in freier Wildbahn zu fangen, sie lebenslang in ein Aquarium einzusperren und ihnen dort langweilige Kunststücke beizubringen.

Dabei können Belugas überhaupt nichts dafür. Dass wir sie so sympathisch finden, liegt lediglich daran, dass sie bewegliche Lippen haben, ihren Kopf frei bewegen und sogar die Stirn runzeln können. Damit ist viel Mimik möglich, was Belugas aus menschlicher Sicht sehr ausdrucksstark erscheinen lässt. Man sieht ein Lächeln, wo eigentlich keines ist.

Auch akustisch sind Belugas sehr auffällig, was sie aus menschlicher Sicht geradezu fröhlich erscheinen lässt: Sie geben eine Vielzahl an Pfeif-, Quietsch- und Flöten-Tönen von sich, die so laut sind, dass sie oft sogar über Wasser oder durch den Rumpf eines Schiffes zu hören sind. Ihr Spitzname »Kanarienvögel der See« ist nur die nächste sympathische Verniedlichung.

Belugas sind so neugierig und verspielt, dass sie sich in Anwesenheit eines Boots mitunter so sehr auf das Boot konzentrieren, dass sie ihren eigenen Nachwuchs vergessen. In Quebec müssen Boote mindestens 400 Meter Abstand halten, aktiv dürfen sie sich den Belugas nicht nähern.

Belugas im Aquarium sind eine triste, traurige und frustrierende Angelegenheit: große, anmutige Tiere, eingesperrt in viel zu kleinen Becken, getrennt von ihren Familien, gelangweilt von albernen Kunststücken, oft nur manisch im Kreis hin und her schwimmend. Belugas gehören ebenso wenig wie Orcas ins Aquarium.

Dabei ist es nicht mal schwer, sie in Freiheit zu beobachten, zumindest an einigen Orten. Zwar sind die großen Populationen im arktischen Nordpolarmeer eher schwer zu erreichen, doch gibt es auch einige ortstreue Populationen, zum Beispiel im kanadischen Manitoba und Québec, die mit großer Verlässlichkeit den ganzen Sommer über besucht werden können.

In der Gesamtansicht sehen Belugas ein bisschen unförmig und wurstig aus. Meist sieht man aber nur Kopf und Rücken.

Belugas in Freiheit sind neugierige, verspielte Tiere, die an der Oberfläche sehr aktiv sein können. Sie schwimmen oft nah an Boote und Kayaks heran, auch Interaktionen sind möglich. Belugas sind so neugierig und verspielt, dass sie sich in Anwesenheit eines Boots mitunter so sehr auf das Boot konzentrieren, dass sie darüber hinaus ihren eigenen Nachwuchs vergessen.

In Quebec zum Beispiel müssen Boote daher mindestens 400 Meter Abstand halten, aktiv dürfen sie sich den Belugas ohnehin nicht nähern. Sollten sich umgekehrt die Belugas nähern, dürfen sich Boote nicht länger als fünf Minuten in ihrer Nähe aufhalten. Soweit zumindest die Theorie.

Meist sind Belugas in Gruppen von 5 bis 20 Tieren unterwegs, im Sommer kann man in Buchten und Flussmündungen manchmal auch mehrere Hundert beobachten.

Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

GRÖSSE

Belugas werden 3 bis 5 Meter, Männchen sind größer als Weibchen. Gewicht: maximal 1 Tonne.

FARBE

Rundherum weiß oder hellgelb, Jungtiere sind zunächst grau und werden erst im Alter heller.

FORM

Etwas unförmiger Körper mit kleinem Kopf, deutlicher Melone und sehr kurzer Schnauze.

BLAS

Unscheinbarer, aber geräuschvoller Blas - maximal einen Meter hoch.

FINNE

Belugas haben keine Rückenfinne, stattdessen aber einen gut erkennbaren Buckel.

FLUKE

Leicht herzförmig, manchmal mit dunklem Rand. Je älter Belugas werden, desto stärker ist die Fluke geschwungen.

VERHALTEN

Oft neugierig und verspielt, nähern sich gern Booten und Kayaks, auch Interaktionen sind möglich. Aktiv an der Oberfläche, springen jedoch selten.

TAUCHGÄNGE

Meist mehrere kurze Atemzüge an der Oberfläche, anschließend folgt ein etwas tieferer Tauchgang von ca. einer Minute.

BESTAND

Weltweit gibt es wahrscheinlich ca. 150.000 Tiere, regional sind Belugas aber vom Aussterben bedroht.

Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

CHECKLISTE: Belugas

Aufgrund ihrer hellen Farbe und dem ausdrucksstarken Gesicht sind Belugas nicht zu verwechseln – in Eisnähe sind sie allerdings nicht unbedingt leicht zu erkennen.

Belugas halten sich am liebsten in ruhigen, küstennahen Gewässern auf, oft in Buchten oder Flussmündungen, fast nie jedoch auf offener See. Meist trifft man 5 bis 20 Tiere, in Flussmündungen nicht selten auch große Gruppen mit Hunderten oder Tausenden Tieren. Aufgrund ihrer hellen Farbe sind sie nicht zu verwechseln, wenn auch nahe der Eisgrenze nicht unbedingt leicht zu erkennen.

Auffällig sind Belugas vor allem durch ihre Anzahl und häufiges Spyhopping an der Oberfläche. Auch Schläge mit Fluke und Flippern auf das Wasser kommen häufig vor.

Belugas sind eher langsame Schwimmer, die sich die meiste Zeit an der Oberfläche aufhalten. Normalerweise machen sie ca. 5 bis 6 flache Tauchgänge pro Minute, anschließend einen etwas tieferen für ebenfalls ca. 1 Minute.

Die Bewegungen sind recht flach, beim Auftauchen ist der Kopf gut zu sehen, danach nur noch ein weißer Buckel, der kurz auftaucht und gleich wieder verschwindet. Die Fluke ist beim Abtauchen so gut wie nie zu sehen.

Auffällig sind Belugas eher durch ihre Anzahl und häufiges Spyhopping an der Oberfläche. Auch Schläge mit Fluke und Flippern auf das Wasser kommen häufig vor. Sprünge dagegen nur sehr selten.

Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

WO UND WANN: Belugas

Belugas kann man im Sommer sehr gut im Osten und Norden Kanadas beobachten – vor allem von Churchill, Manitoba und Tadoussac, Québec aus.

Belugas sind vor allem im Nordpolarmeer zuhause und in der Regel küstennah oder in Eisnähe anzutreffen. Sie halten sich selten weitab der Küste auf. Ihre Wanderungen sind kurz und vor allem von der Ausdehnung des Eises abhängig.

Im Sommer ziehen sie sich häufig in flache Fjorde, Buchten und Flussmündungen zurück, hierbei versammeln sich oft viele Hundert und sogar Tausende Tiere auf engstem Raum. Im Winter ziehen sie dem losen Packeis hinterher.

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Es gibt einige ortstreue Populationen, etwa im Cook Inlet, Alaska sowie im St.-Lorenz-Golf und der Hudson Bay in Kanada. Die Population in Alaska umfasst nur noch wenige Hundert Tiere und ist vom Aussterben bedroht.

Die Populationen in Kanada dagegen sind weitgehend stabil und können im Sommer am besten von Churchill, Manitoba (Hudson Bay) und Tadoussac, Québec (St.-Lorenz-Golf) aus beobachtet werden.

Die Belugas des St.-Lorenz-Golfes sind die mit Abstand am südlichsten lebenden Belugas weltweit. Sie werden sehr verlässlich den gesamten Sommer über von Tadoussac bis Cap Gaspé gesichtet. An vielen Stellen kann man sie auch sehr gut von Land aus beobachten – man braucht lediglich ein bisschen Glück und Geduld.

Theoretische Chancen auf Beluga-Sichtungen hat man auch vor den Küsten von Spitzbergen und Grönland, hier hält man sich touristisch aber eher im Sommer auf, wenn das Eis und damit auch die Belugas sehr viel weiter nördlich sind.

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