10 Tipps

Worauf man beim Whale Watching achten sollte: unsere zehn besten Tipps für eure nächste Tour.

Pilotwale in der Mitternachtssonne, Nordnorwegen im Sommer. Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

Walbeobachtung: 10 Tipps

Eine Whale Watching Tour sollte eine großartige Erfahrung sein. Ein eindrucksvolles Erlebnis, an das man sich im besten Fall ein Leben lang erinnert. Hier sind zehn Dinge, auf die man achten sollte.

Über 15 Millionen Menschen gehen jedes Jahr auf Walbeobachtung – und diese Zahl steigt Jahr für Jahr. Einmal die Riesen der Meere zu sehen, scheint für viele ein großer Traum zu sein. Wenn Whale Watching richtig betrieben wird, kann es ein unvergesslicher Moment sein – und auch ein Augen öffnender! Denn manchmal müssen Menschen etwas mit eigenen Augen sehen, um es wirklich zu begreifen. Um ein Verständnis zu entwickeln. Mitgefühl. Sorge. Vielleicht sogar Liebe. Menschen beschützen, was sie lieben. Daher kann Whale Watching – trotz aller Belastungen – auch eine durchaus positive Auswirkung auf den Schutz der Meere haben.

Es gibt eine Menge Orte, an denen man Wale beobachten kann. Und eine Menge Anbieter – sehr viele gute und auch einige nicht so gute. Bei einer Waltour kann und soll man etwas lernen. Ein bisschen nachdenken. Sich begeistern lassen. Und am besten auch ein paar Tipps bekommen, was man im Alltag tun kann, um Wale und ihren Lebensraum besser zu schützen. Wir haben hier ein paar Punkte zusammen gefasst, auf die man bei der Walbeobachtung achten sollte.

#1: Es geht vor allem darum, etwas zu lernen. Nicht um ein Abenteuer.

Der Fokus eines Whale-Watching-Trips sollte nicht in erster Linie auf ein paar tollen Fluken-Fotos für Instagram oder Facebook liegen. So eine Tour kostet eine Menge Geld, dafür sollte man schon ein bisschen mehr mit nach Hause bringen, als nur ein paar schöne Fotos. Im Idealfall hat man etwas gelernt und einen neuen Blick auf die Dinge bekommen. Genau darum geht es beim Whale Watching: etwas zu lernen. Nicht darum, ein Abenteuer zu erleben.

#2 Wenn gerade mal kein Land zur Hand ist: eine Bootstour ist okay.

Am besten ist es natürlich, Wale von Land aus zu beobachten. Es gibt eine Menge toller Orte auf der Welt, wo man genau das tun kann. Oft sieht man die Wale dort sehr nah an der Küste, and das ist genau so aufregend wie die Beobachtung vom Boot aus. Einige unserer schönsten Whale-Watching-Erlebnisse waren von Land aus. Manchmal geht es allerdings nicht anders und man muss aufs Boot. Das ist okay!

#3 Sucht euch einen guten Anbieter. Am besten einen enthusiastischen.

Bei guten Anbietern geht es zuallererst um die Wale. Im Idealfall haben sie ihr Geschäft auf ihrer Begeisterung für Wale aufgebaut, nicht auf ihrer Begeisterung für Geld. Ein guter erster Indikator ist z.B. wenn ein Wissenschaftler oder gut ausgebildeter Guide an Bord ist, der den Passagieren vor, während und/oder nach der Tour alles über Wale und den Schutz ihres Lebensraums erklärt – und zwar voller Begeisterung und Enthusiasmus. Sobald ein Wal gesichtet wird, sind richtig gute Guides oft auch ein bisschen euphorisch, und diese Euphorie wird sich auf die Passagiere übertragen. Nach einer Tour sollten alle an Bord ein bisschen beseelt sein, dann war es eine gute Tour. Außerdem: Einige Anbieter unterstützen lokale Forschungs-Projekte. Das sind die guten. Die sollte man nehmen.

Streifendelfine vor den Azoren. Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

#4 Bleibt entspannt. Dann sind es die Wale wahrscheinlich auch.

Die Fahrt mit einem kleinem Zodiac wird meistens als noch intensiver und aufregender beworben – kleine Boote bedeuten allerdings immer auch mehr Boote, und das wiederum bedeutet mehr Stress für die Wale. Man hat auch von größeren Booten eine sehr sehr gute Sicht. Und auch das Fotografieren ist leichter – kleine Boote wackeln oft sehr, und meistens sind dann auch die Fotos sehr verwackelt. Sehr zu empfehlen sind Segelboote. Sie sind leise und entspannt, und das kommt auch den Walen zugute. Ein entspannter Wal kommt oft sogar aus eigenen Stücken näher heran, ein gestresster Wal dagegen sucht immer schnellstmöglich das Weite. Faustregel: Die Anzahl der Boote sollte immer deutlich unter der Anzahl der Wale liegen. Und wenn sehr viele Boote unterwegs sind, sollte man es einfach anderswo probieren.

#5 Es geht nicht darum, nah heran zu kommen. Es geht um Respekt.

Die wichtigste Person an Bord: der Kapitän. Was er oder sie unbedingt wissen muss: Wie man sich Walen nähert – immer langsam, immer seitlich, niemals direkt von vorn oder hinten, niemals zu nah, niemals den Weg abschneiden, niemals eine Gruppe trennen. Und der Kapitän sollte niemals gedrängt werden, doch bitte „noch ein bisschen näher ran“ zu fahren oder doch bitte „noch ein bisschen länger“ zu bleiben. Es geht bei der Walbeobachtung nicht darum, so nah wie möglich heran zu kommen. Es geht um Achtung und Respekt. Vor den Walen und ihrem Lebensraum. In manchen Ländern wird man darum gebeten, „whale wise“ zu handeln. Genau darum geht es.

#6 Haltet Abstand. Bleibt nicht zu lange. Es gibt so viel zu sehen.

Ein Boot sollte mindestens 100 Meter Abstand zu einem Wal halten, wenn mehrere Boote unterwegs sind, lieber sogar 200 Meter. And ja, das ist auf dem weiten Ozean ohne jeden Maßstab gar nicht so einfach. Wenn ein Wal aus eigenem Antrieb näher heran kommt: wunderbar! Der Kapitän wird das Boot in diesem Fall stoppen und einfach warten was passiert. Trotzdem sollte man auch in diesem Fall nicht länger als 20 bis 30 Minuten bei einem einzelnen Wal bleiben. Dann sollte man lieber weiter. Es gibt so viel zu sehen. Und das Aufregende an der Walbeobachtung ist ja nicht zuletzt auch die Suche, bis man irgendwo am Horizont wieder einen Blas oder eine Fluke entdeckt hat.

Ein Blauwal hebt seine mächtige Fluke. Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

#7 Geht nicht ins Wasser. Bleibt an Bord. Dort ist es aufregend genug.

Es gibt keinerlei Gründe mit Walen zu schwimmen. Das ist ziemlicher Stress für die Wale und für die Menschen auch durchaus gefährlich. So ein Wal ist groß, auch ein versehentlicher Schlag mit der Fluke dürfte unangenehm werden. Das Schwimmen mit Walen sollte man einzelnen Forschern und Profi-Fotografen überlassen. Grundsätzlich ist Walbeobachtung vom Boot aus absolut aufregend genug. Wirklich. Immer und immer wieder.

#8 Niemals Wale füttern. Wale sind wilde Tiere. Belasst es dabei.

Einige nicht ganz so schlaue Anbieter und Passagiere halten es manchmal für eine gute Idee, Wale zu füttern und sie damit näher an das Boot zu locken. Bitte nicht machen. Wale sind wilde Tiere in freier Wildbahn. Genau das macht es so aufregend, ihnen zu begegnen. Grundsätzlich sollte man gar nichts in Meer werfen. Keine Nahrung, keinen Müll, nichts. Wer andere Passagiere dabei beobachtet: ansprechen, erklären.

#9 Walfleisch probieren? Das ist ein reines Ding für die Touristen.

In manchen Ländern bekommt man immer noch Walfleisch angeboten. Viele Touristen denken, dass die Einheimischen ständig Walfleisch essen, und wollen es daher auch probieren. Das ist allerdings Quatsch. Walfleisch ist vor allem ein Touristen-Ding, Folklore und Marketing, die meisten Einheimischen essen überhaupt kein Walfleisch mehr. Übrigens gehört Walfleisch zu den am meisten belasteten Fleischarten, die es gibt. In Island gibt es einen einfachen Slogan: „Meet us, don’t eat us.“

Ein Pottwal ruht sich vor dem nächsten Tauchgang aus. Foto: Oliver Dirr / Whaletrips

#10 Teilt eure Erfahrungen. Und helft so anderen Walbeobachtern.

Die Richtlinien für Walbeobachtung sind in jedem Land anders. Manche Länder sind ziemlich streng, in vielen werden die Regeln allerdings kaum kontrolliert und in manchen Ländern gibt es noch gar keine Vorgaben. Falls euch etwas auffällt, das euch nicht besonders „whale wise“ vorkommt, sprecht mit den Passagieren, dem Guide, dem Kapitän. Solltet ihr trotzdem mal eine in dieser Hinsicht schlechte Tour mitgemacht haben, meldet es den örtlichen Umweltbehörden und postet eure Erlebnisse auf Trip Advisor und Social Media. Eure geteilten Erfahrungen helfen anderen, gute Anbieter zu finden.

Zum Schluss: Die meisten unschönen Dinge passieren, weil es die handelnden Personen einfach nicht besser wussten. Die wenigsten Anbieter oder Touristen haben wirklich schlechte Absichten. Wir möchten, dass ihr auf euren Trips die bestmöglichen Erfahrungen macht. Und dass ihr die Wale und ihren Lebensraum dabei so wenig wie möglich stört. Mit Blick auf die vielen Touren, die wir in den vergangenen Jahren gemacht haben, sind die obigen Punkte die wichtigsten Dinge, die man im Blick haben sollte. Für weitere Informationen zum Thema schaut bitte bei unseren Freunden von Whale & Dolphin Conservation vorbei, die einen sehr guten Ratgeber zur verantwortungsvollen Walbeobachtung anbieten. Gratis!

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